Revolution in the Valley
The insanely great story of how the mac was made
Andy Hertzfeld
Sebastopol Dezember 2004
O'Reilly Media Inc.
292 Seiten
22,90 EUR
ISBN 0-596-00719-1
Dieses Buch stellt den Versuch von Andy Hertzfeld dar, die Entstehungsgeschichte des Macintosh
darzulegen. Er lässt dazu viele Mitstreiter von damals in den einzelnen, kleinen Geschichten zu Wort
kommen.
Kein geringerer als der Mitgründer Steve Wozniak hat das Vorwort für das Buch geschrieben, obwohl er
bekanntlich nicht im Mac-Team war, sondern den Apple II vorangetrieben hat.
Hertzfeld hat das Buch in fünf Teile aufgeteilt. Der erste Teil geht auf die frühen Anfänge beginnend
im August 1979 ein. Damals exisitiert die Hardware für den Macintosh allenfalls in den Köpfen einiger
weniger - allen voran natürlich Jef Raskin, dem Macintosh Projektleiter.
Der zweite Abschnitt beginnt dann mit dem Start des Macintosh-Projektes, und dem Einzug des Projektteams in die Texaco Towers, deshalb so benannt, weil das Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft
zu einer Texaco-Tankestelle und Taco Bells lagt. Interessant ist auch, wieviel Zeit und letzlich Geld
in das Design des Würfelmacs gesteckt wurde. Bei einer Besprechung sagte Jobs: "We need it to have a
classic look that won't get out of style, like the Volkswagen Beetle. [..] It should be more like a
Porsche!"
Angereichert ist das Buch auch durch viele, zum Teil vorher nie gesehene Screenshots und Originalunterlagen des Projektes. Sicherlich ist ein erster Finderprototyp, der in Form einer 5 1/4 Zoll
Diskette darherkommt, kaum jemandem bekannt. Eher geläuftig ist sicherlich der Versuch, das Projekt
und somit den Rechner in Bicyle umzubenennen, da man auch Befürchtungen wegen der Hifi-Firma McIntosh
hatte.
Der dritte Teil handelt die Entstehung der Oberfläche ab sowie den Beginn der Dokumentation - der
"Inside Macintosh" Serie. Witzig ist die Geschichte des "Stolen from Apple" Icons. Ausgehend von den
Erfahrungen die man durch Raubkopien des Apple II ROMs hatte, wurde ein "Stolen from Apple" Icon in
der Tiefe es Mac ROMs versteckt.
Das vierte Kapitel erzählt davon, dass der nur einmal beim Super Bowl Endspiel gezeigte Spot "1984"
von Apple beinahe wieder storniert worden wäre. Von der gebuchten 1,5 Werbeminuten wurden 30 Sekunden
wieder zurückgegeben, was hinreichend bekannnt ist. Unbekannter ist die Tatsache, dass es relaviv
schwierig war, in London einen geeigneten Darsteller zu finden, der in der Lage war, den Hammer in die
Bilschirmleinwand zu werfen. Mit dem Model Anya Major fand Ridley Scott, der zuvor Blade Runner
produziert hatte, die geeignete Kandidatin, die - da Diskuswerfein - damit keine Mühen hatte.
Eine recht witzige Annekdote soll kurz erwähnt werden. Steve Jobs hatte die Idee des Mister Macintosh,
der ein mysteriöser kleiner Mann sein sollte und immer dann zum Vorschein kommen sollte, wenn man es
nicht erwartet. Andy Herzfeld implementierte ein "MrMacHook"-Routine im System, in die man sich
einklinken konnte, um einen Mister Macintosh erscheinen zu lassen. Zum Glück muss man sagen, ist der
Apple-Welt dieses spleenige Gadget von Jobs erspart geblieben.
Der letzte Abschnitt behandelt die Zeit nach Markteinführung des Macs im Januar 1984. Neben Interviews
und Artikeln, z.B. in der Newsweek oder Washington Post, werden dort der Switcher von Andy Hertzfeld,
der erstmals ermöglichte, mehrere Programme gleichzeitig zu starten oder der Thunderscan, ein Scanner
für dem Mac, vorgestellt.
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